„Eine neue Zeit beginnt“ sahen bereits über 60.000 Besucher

Sonderausstellung der Keltenwelt am Glauberg noch bis 31. Oktober zu sehen

Ein einzigartiges Projekt nähert sich seinem Ende: Zum 31. Oktober schließt die Sonderausstellung „Eine neue Zeit beginnt“ in der Keltenwelt am Glauberg. Zum Abschluss hat sich das Museumsteam etwas Besonderes ausgedacht: In den Herbstferien gibt es täglich zwischen 12 und 17 Uhr ein kostenfreies Mitmachprogramm für Familien rund um die Archäologie.

Die Sonderausstellung war Kern- und Angelpunkt für das erste hessenweite Archäologische Jahr mit insgesamt neun Ausstellungen und zahlreichen Veranstaltungen. Im Mittelpunkt standen neue Ausgrabungen und Forschungen zu den Kelten. Dazu hat das Archäologische Landesmuseum am Glauberg nicht nur die umfangreichste Sonderschau im Verbund der Projektpartner konzipiert und präsentiert, sondern war zugleich zentrale Koordinierungsstelle. Bisher sahen sich schon über 60.000 Menschen die Ausstellung an. „Wir sind von der Resonanz begeistert“, sagen Dr. Vera Rupp, Direktorin der Keltenwelt am Glauberg, und ihr Stellvertreter Christoph Röder unisono. Es ist nicht nur die Zahl, die sie und ihr Team erfreuen. Auch die Eintragungen im Gästebuch bestärken sie darin, dass sich Aufwand und Engagement für die große Sonderausstellung gelohnt haben. „Unbedingt empfehlenswert“, ist da zu lesen. „Großartige Ausstellung“, oder auch „Besser als Fernsehen“. Die Notizen stammen von Menschen aus Würzburg, dem Rheinland, von Besucherinnen aus Frankreich, den Niederlanden, den USA.

Was sie veranlasst hat, auf den Glauberg zu kommen? Dr. Vera Rupp: „Ich denke, dass wir mit vielen Informationen zu den Kelten und den 400 bedeutenden Fundstücken das Publikum ansprechen. Viele der Exponate konnten zuvor noch nie einer größeren Öffentlichkeit gezeigt werden.“ Auch durch deren eindrucksvolle Präsentation auf 600 Quadratmetern im Museum. Denn neben den Fundstücken aus Grabungen in ganz Hessen können sich die Besucher bis Ende Oktober noch an vielen Medienstationen ein umfassendes Bild über die Kelten machen.

Aufwendige Rekonstruktionen von Siedlungen nach neuen Ausgrabungsergebnissen konnten die Archäologen etwa mit 3-D-Technologie sichtbar machen. Gefäße aus Ton, vor 2500 Jahren gebrannt. Reich verzierter Schmuck und Waffen. Teils sehr kostbare Beigaben aus Gräbern. Wie groß das Interesse an der Zeit der Kelten ist, mag auch die Zahl der Führungen verdeutlichen: bislang fast 2000. Zudem: „Nicht wenige unserer Vorträge waren bis auf den letzten Platz besetzt“, so Christoph Röder.

Bis ins Jahr 2018 geht die Idee eines ersten großen Archäologie-Jahres in Hessen zurück. Es hat nicht nur viele Menschen auf den Glauberg gebracht, sondern auch in die beteiligten Museen. Vera Rupp: „Das Projekt war eine Bereicherung für uns alle.“ Ein Handspiegel, von dem es in ganz Europa nur wenige Exemplare gibt oder etliche Keltenmünzen gehen ab November an die Leihgeber zurück.

Die Bestände der Dauerausstellung, wie die einmalige Statue des „Keltenfürsten vom Glauberg“ und die grandiosen Grabbeigaben sind dann weiterhin zu sehen. Es wird aber auch einige Neuerungen geben und die nächste Sonderausstellung ist für 2024 bereits in Vorbereitung.