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Rekonstruktion der Bogenausrüstung des „Keltenfürsten vom Glauberg“

Foto: Rekonstruierte Bogenausrüstung

War der Keltenfürst vom Glauberg ein Jäger? Einige Beigaben in seinem Grab lassen diesen Schluss zu. Am sichersten erscheint dabei die Deponierung von drei Pfeilen. Die eisernen Spitzen, an denen sich sogar noch Reste der Holzschäfte befanden, lagen aber nicht isoliert im Grab. Zahlreiche Lagen aus Holz, Leder und Stoff verweisen auf einen aufwendig konstruierten Köcher, der seine Stabilität primär einer Röhre aus Pappelholz verdankte. Vom Bogen selbst fand der Restaurator nur noch mit feinsten Ritzmustern verzierte Holzbröckchen. Ihre Lage erlaubt zusammen mit der rekonstruierbaren Länge der Pfeile eine Annäherung an die einstige Bogenform. Diese geschwungene Form und eine geschätzte Länge von etwa 120 Zentimetern erinnern an Waffen der Ureinwohner Nordamerikas. Sie sind somit ein Beleg für die Praxistauglichkeit des Bogens, den der Keltenfürst wohl vor allem bei der Jagd zu schätzen wusste.

Bogen, Pfeile und Köcher des "Keltenfürsten" als Rekonstruktionsvorschlag

Detail: Pfeilspitze und Verzierung auf dem Bogen

Epoche: Eisenzeit (keltisch)

Thema: Waffen und Jagd

Fundort: Glauburg-Glauberg, Grab 1

Material: Holz, Sehne, Eisen, Leder, Bronze, Leinenstoff

Datierung: um 2013

Aufbewahrungsort:
Keltenwelt am Glauberg, Museumspädagogik

Quelle: Rekonstruktion und Text: Thomas Lessig-Weller M.A.; Fotos: Pavel Odvody (beide: Keltenwelt am Glauberg)