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Glücksspiel am Glauberg

Foto: Würfel aus der mittelalterlichen Stadt

Das Glücksspiel und allen voran das Würfelspiel waren im Mittelalter in allen Schichten der Gesellschaft weit verbreitet und beliebt. Gespielt wurde häufig um Sachwerte oder Geld, was immer wieder Betrüger und gezinkte Würfel auf den Plan rief. So wurden mitunter Gesetze und Verordnungen erlassen, die die Beschaffenheit von Würfeln klar definieren. So mussten zum Beispiel die Augen der Würfel gleichmäßig und korrekt angeordnet werden und die Seiten des Würfels akkurat gleichmäßig und gleich lang ausgeformt sein um ein „faires“ Ergebnis im Wurf zu erzielen. Aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, also aus der Phase des stauferzeitlichen Stadtgründungsversuchs auf dem Glaubergplateau, stammen von unseren Grabungen drei Würfel aus Bein, wovon ihr einen hier seht. Sie sind ordentlich mit (Kreis-)Augen versehen und gleichmäßig geformt – also kein Grund zur Beanstandung!

Ein "Wurf" vom Gauberg (Fotomontage aus einem Würfel)

Würfel aus Bein

Epoche: Mittelalter

Thema: Sport und Spiel

Fundort: Glauburg-Glauberg, Glaubergplateau

Material: Knochen

Datierung: Stauferzeitlich, Mitte 13. Jh. n. Chr.

Aufbewahrungsort:
Zentraldepot der hessenARCHÄOLOGIE

Maße: Seitenlänge 6 mm

Quelle: Text: Christoph Röder M.A.; Fotos: Pavel Odvody, Christoph Röder M.A. (beide: Keltenwelt am Glauberg)