Bereits in den 1930er Jahren wurden umfangreiche archäologische Untersuchungen durch Prof. Dr. Heinrich Richter auf dem Glaubergplateau durchgeführt. Im Zuge der Untersuchungen der hessenARCHÄOLOGIE und unseres Forschungszentrums in den letzten Jahren wurden auch die wenigen, den 2. Weltkrieg überdauernden, Dokumentationen von Prof. Richter digitalisiert und erfasst (das meiste ist leider gegen Kriegsende verbrannt). Bei einem Großteil davon handelt es sich um Fotos. Die meisten zeigen mehr oder weniger gut zuordenbare Befundsituationen, einige illustrieren aber auch sehr schön die Grabungstechnik und den Grabungsablauf in den 30er Jahren. Wenig bekannt ist dabei beispielsweise die Tatsache, dass auf dem Glauberg eine Lorenbahn zum Abtransport des Abraumes, zum Beispiel an der damals vollständig freigelegten Kellerzeile, eingerichtet wurde. Die Wägen mussten den steilen Glauberg mit Unterstützung von Eseln hinaufgezogen werden, um dann auf den Schienen „von Hand“ in Betrieb genommen zu werden. Esel tauchen als Lastentiere auf den Fotos immer wieder auf, so zum Beispiel auch beim Transport von Wasser auf das Plateau.
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Eselkarren und Lorenbahn auf dem Glaubergplateau
Foto: Historische Aufnahmen aus dem Nachlass von Prof. Richter zeigen eine Lorenbahn, teilweise gezogen von Eseln

Mit dem Eselkarren transportiertes Wasserfass für die Grabungen

Die Wagen der Lorenbahn wurden teilweise von Eseln gezogen, teilweise geschoben, manchmal war auch beides nötig

Schienen der Lorenbahn vor der mittelalterlichen Kellerzeile

Abraum wurde mit der Lorenbahn einfach den Grauberghang heruntergekippt
Epoche: Neuzeit
Thema: Ausgrabung, Forschungsgeschichte
Fundort: Glauburg-Glauberg, Glaubergplateau
Datierung: 1930er Jahre
Quelle: Text: Christoph Röder M.A. (Keltenwelt am Glauberg); Fotos: Archiv der Keltenwelt am Glauberg