Diese Gewandspange nach Art einer Sicherheitsnadel ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie Kelten Alltagsgegenstände zu Trägern ihrer außergewöhnlichen Bilderwelt machten. Welches Kleidungsstück der „Keltenfürst“ mit der Fibel allerdings verschloss, bleibt unklar. Ihre Lage abseits des Leichnams bietet dafür leider keine Anhaltspunkte. Auch über die Bedeutung der abgebildeten Motive kann nur gerätselt werden. Den Fibelkörper bildet ein geflügeltes Fantasiewesen, dessen herausstechendstes Merkmal ein übergroßer Kopf mit gewaltiger Knubbelnase ist. Ein menschlicher Kopf mit Kinnbart und überzeichneten Augen sowie dominanter Nase scheint zudem regelrecht aus dem Tierkörper heraus zu wachsen. Als weiteres Zierelement findet sich auf der Federachse der Fibel eine mit Tierdarstellungen spiegelbildlich gestaltete, bewegliche Platte. Zwei aufgenietete Perlen aus Korallen schließen diese Achse ab.
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Die Prunkfibel aus dem „Fürstengrab“
Foto: Fibel aus Grab 1
Epoche: Eisenzeit (keltisch)
Thema: Grab und Grabbrauch, Kunst, Tracht und Schmuck
Fundort: Glauburg-Glauberg, Grab 1
Material: Bronze, Koralle, Eisen
Datierung: Um 400 v. Chr. (Frühlatènezeit)
Ausstellungsort:
Keltenwelt am Glauberg
Maße: Länge 6,4 cm, Breite 4,3 cm, Höhe 3,6 cm
Quelle: Text: Thomas Lessig-Weller M.A.; Fotos: Pavel Odvody (beide: Keltenwelt am Glauberg)