Keltenwelt-Vortrag: Instandsetzung des Klosters Konradsdorf
19. März 2026

Keltenwelt-Vortrag: Instandsetzung des Klosters Konradsdorf

Instandsetzung des Klosters Konradsdorf

Vortrag von  Dr. Anja Dötsch (Staatliche Schlösser und Gärten) und Susanne Gerschlauer M.A. (Keltenwelt am Glauberg)

Das ehemalige Prämonstratenserinnen-Stift Konradsdorf in der östlichen Wetterau war überregional bisher nur einem kleinen Kreis von Fachleuten bekannt. Die frühe Aufgabe des Klosters im 16. Jahrhundert, Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg und die intensive landwirtschaftliche Nutzung hatten dazu geführt, dass das Kloster in Vergessenheit geriet. Von den Klostergebäuden haben sich heute über der Erde lediglich die Klosterkirche und das Propsteigebäude erhalten. Rund 1200 Jahre haben in Konradsdorf ihre Spuren hinterlassen.

Als das Land Hessen 2016 Mittel für die Instandsetzung der klosterzeitlichen Gebäude bereitstellte wurde schnell deutlich, dass beide Gebäude einen vielschichtigen Baubestand aufweisen. Die verschiedenen Schichten waren zum Teil nur fragmentarisch erhalten und bedurften einer sorgfältigen Bauforschung, um sie zu erkennen, zu erhalten und schließlich im kulturhistorischen Kontext vermitteln zu können. Die Bauforschung und Bestandsanalyse stellte die unverzichtbare Grundlage für das denkmalpflegerische Zielkonzept und die Instandsetzung dar.

In dem 1. Teil des Vortrages werden die Geschichte und die bauhistorischen Befunde beleuchtet und die aus diesem Kontext heraus entwickelte denkmalpflegerische Instandsetzung der ehemaligen Klostergebäude vorgestellt.

Im 2. Teil des Vortrages geht es um die Prämonstratenserinnen im Mittelalter in der Wetterau. Ende des 12. / Anfang des 13. Jahrhunderts gab es eine Hochphase von Ordens- und Klostergründungen – nicht nur in der Wetterau – darunter auch das Kloster Konradsdorf, das in der 2. H. 12. Jahrhundert gegründet wurde. Im heutigen Hessen entstanden in dieser Zeit allein 16 Klöster des Prämonstratenserordens. In der näheren Nachbarschaft zu Konradsdorf beispielsweise das ehemalige Doppelkloster Ilbenstadt (G 12. Jh.).

Der Vortrag möchte einige Einblicke geben in die Bedeutung der Religiosität in der Stände-Gesellschaft des hohen und späten Mittelalters in der Wetterau. Dabei wird u.a. der Blick auf die Auswirkungen der Gründung von Reformorden, zu denen die Prämonstratenser zählten, auf das gesellschaftliche Umfeld gelenkt.

Allgemein wird die Frage nach einem möglichen Einfluss des aufkommenden Klosterwesens auf die statisch angelegte Ständegesellschaft gestellt. Zudem wird betrachtet, ob die zahlreichen Klostergründungen des 12. und 13. Jahrhunderts und das klösterliche Wirken in der Region Veränderungen in der gesellschaftlichen Struktur hervorriefen. Einige Quellen – manche aus Konradsdorf – geben Hinweise zum täglichen Leben der Prämonstratenser-Chorfrauen und ihrer gesellschaftliche Rolle, Beispiele werden vorgestellt. Es wird gezeigt, welche Bedeutung die Herkunft der Schwestern für die wirtschaftliche Prosperität des Klosters besaß. Im Zuge der Reformation des 16. Jahrhunderts wurden viele Klöster aufgeöst. Wie gestaltete sich die Auflösung und was wurde danach aus den Klöstern?

Der skizzenhaft angelegte Vortrag kann auf einige der Fragen nur kurz eingehen. Vor allem soll ein Gefühl für die Zeit des Klosterbetriebs vermittelt werden. Die Stundengebete mit den Fürbitten für das Seelenheil der Mitmenschen zählten dabei zum festen Bestandteil des klösterlichen Alltags der Frauen.

INFO
Veranstaltungsort: Museum
Kasse: 18 Uhr, Beginn: 19 Uhr
Eintritt: 6 Euro, für Mitglieder des Fördervereins Keltenwelt am Glauberg ist der Eintritt frei (bitte auch anmelden)
Tickets kann man hier Online kaufen.
Für Rückfragen stehen wir gerne unter 06041/8233-024 oder anfragen@keltenwelt-glauberg.de zur Verfügung.

Das Museumsbistro ist bis 19 Uhr geöffnet.

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