KELTEN LAND HESSEN

Archäologische Spuren im Herzen Europas

10. März bis 31. Dezember 2022

Im Jahr 2022 präsentieren Museen, Landesarchäologie, Stadt- und Kreisarchäologien sowie Forschungseinrichtungen und Vereine viel Neues und Interessantes zur Eisenzeit, der Zeit der Kelten in Hessen.

Um das interessante hessische Kulturerbe der Öffentlichkeit bekannt zu machen, fand sich auf Anregung der Keltenwelt am Glauberg bereits im Herbst 2018 ein hessenweites Projektteam aus Museen und Archäologischer Denkmalpflege zusammen, um in ganz Hessen gemeinsam von 10. März bis 31. Dezember 2022 das erste große Archäologie-Jahr zu veranstalten. Unter dem Titel „KELTEN LAND HESSEN – Archäologische Spuren im Herzen Europas“ werden an vielen Orten Sonderausstellungen, Exkursionen und Führungen zu archäologischen Stätten, Mitmach-Aktionen für die ganze Familie, Aktivprogramme für Schulklassen, Vorträge und Workshops angeboten.

Im Rahmen einer internationalen Tagung werden neue Erkenntnisse zu den Kelten in Europa und speziell in Hessen im Fokus stehen.

Der Glauberg soll UNESCO-Welterbestätte werden!

Der Glauberg soll UNESCO-Welterbestätte werden!

Frühkeltische Fürstensitze Glauberg und Heuneburg sollen UNESCO-Welterbe werden.

Hessen und Baden-Württemberg bringen Stätten gemeinsam in das nationale Vorauswahlverfahren für die deutsche Vorschlagsliste ein.
Anfang 2024 soll die bestehende deutsche Vorschlagsliste („Tentativliste“) für das UNESCO-Welterbe fortgeschrieben werden. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg schlagen gemeinsam die frühkeltischen Fürstensitze Glauberg und Heuneburg für das nationale Vorauswahlverfahren vor.

Bedeutendste Geländedenkmale der Keltengeschichte
„Die Heuneburg und der Glauberg sind Teil eines herausragenden Netzwerks frühkeltischer Fürstensitze und gehören zu den bedeutendsten Geländedenkmalen der keltischen Geschichte. Als wirtschaftliche und kulturelle Zentren ihrer Zeit beeindrucken sie uns mit ihren stadtartigen Strukturen, gewaltigen Befestigungsanlagen und Großgrabhügeln mit reich ausgestatteten Prunkgräbern bis heute“, erklären die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und die hessische Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn.

„Um die Bedeutung der Stätten zu untermauern, haben wir uns dazu entschlossen, zusammen mit Hessen einen Nominierungsvorschlag einzureichen. Gemeinsam werden wir ein überzeugendes Konzept für das anstehende nationale Vorauswahlverfahren erarbeiten, um das Projekt zu einem gemeinsamen Erfolg zu machen“, kündigt Hoffmeister-Kraut an. Die baden-württembergische Ministerin hatte ihrer hessischen Kollegin den Vorschlag eines gemeinsamen Nominierungsprojektes unterbreitet.

Gemeinsames kulturelles Erbe im Fokus
„Die archäologische Stätte auf dem Glauberg zeigt auf besonders herausragende Art und Weise den engen Austausch der frühkeltischen Kultur in Europa untereinander und mit den mediterranen Kulturen“, führt Angela Dorn aus. „Hiervon zeugen reiche und europaweit bedeutende Funde, insbesondere die einzigartige Sandsteinstatue des so genannte Keltenfürsten aus einem der Großgrabhügel sowie die Reste von mindestens drei weiteren, zerschlagenen Statuen. Ich freue mich, dass wir mit dem Nominierungsvorschlag die Möglichkeit haben, unser gemeinsames kulturelles Erbe in seiner Einmaligkeit darzustellen.“ Für beide Länder sei es eine große Chance, mit dem Glauberg im Schulterschluss mit der Heuneburg am nationalen Vorauswahlverfahren für die neue deutsche Tentativliste teilzunehmen.

Hoffnung liegt auf Mathildenhöhe
„Das außergewöhnlich reiche Kultur- und Naturerbe Hessens vom mittleren Eozän vor rund 48 Millionen Jahren in der Grube Messel über die Spuren der Blütezeit des römischen Reichs am Limes und den Europäischen Absolutismus bis zur Neuzeit spiegelt sich in den sechs Welterbestätten unseres Landes wider“, erläutert Ministerin Dorn. „Mit der Mathildenhöhe Darmstadt wird hoffentlich in diesem Jahr eine siebte Welterbestätte in Hessen hinzukommen, die zum Erbe der Moderne zählt. Mit der Epoche der Kelten würde ein spannender und zentraler Aspekt der europäischen Geschichte hinzutreten.“

Wie läuft das Verfahren ab?
Antragsverfahren für das UNESCO-Welterbe: Aktuell steht die Fortschreibung der deutschen Tentativliste für das UNESCO-Welterbe an. Die Tentativliste ist eine Vorschlagsliste für zukünftige Nominierungen zur Aufnahme in die Welterbeliste. Pro Bundesland können zwei Nominierungsvorschläge in das aktuelle Auswahlverfahren eingebracht werden. Deutschland kann jedes Jahr eine Stätte bei der UNESCO nominieren. Die finalen Anträge für die Welterbeliste werden von der Bundesrepublik Deutschland beim Welterbezentrum der UNESCO in Paris offiziell eingereicht.

Das Welterbe in Hessen
Welterbe in Hessen: Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst koordiniert die hessischen Antragsverfahren für die Welterbeliste und ist im Land, gegenüber dem Bund und den internationalen Partnern der für die Welterbestätten zuständige Ansprechpartner. Gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen, dessen Präsident Dr. Markus Harzenetter Welterbe-Beauftragter der hessischen Landesregierung ist, betreut es die Welterbestätten im Land.

In Deutschland sind aktuell 46 Welterbestätten in die UNESCO-Liste eingetragen, sechs davon liegen in Hessen: Das Kloster Lorsch (1991), die Grube Messel als erstes Weltnaturerbe Deutschlands (1995), das Welterbe Oberes Mittelrheintal (2002), die Grenzen des Römischen Reichs – Obergermanisch-Raetischer Limes (2005), die Alten Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas – Kellerwald-Edersee (2011) und der der Bergpark Wilhelmshöhe (2013). Zudem läuft das Nominierungsverfahren für die Mathildenhöhe Darmstadt, über das das Welterbekomitee voraussichtlich im Sommer 2021 entscheiden wird.

Die Pressemeldung von Hessens Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn und Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut finden Sie hier

Gold aus dem Mittelmeer-Gebiet für den Glauberger Keltenfürst?

Gold aus dem Mittelmeer-Gebiet für den Glauberger Keltenfürst?
Erste Ergebnisse aus internationalem Forschungsprojekt

„Woher kam eigentlich das Gold des Glauberger „Keltenfürsten“? Das ist nur eine der vielen noch offenen Fragen, die das Forschungszentrum am Glauberg beschäftigen. Es ist daher einer der Partner des vom Curt-Engelhorn-Zentrums Archäometrie in Mannheim, und des  Forschungsintistuts TRACES (CNRS), in Toulouse geleiteten internationalen Forschungsprojektes „Keltisches Gold – Goldschmiedearbeiten im westlichen Teil der Latène Kultur “.

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Unser neues Ferienangebot

Grabhügel exklusiv – Exkursion zu den Kelten am Glauberg

Im Gelände rund um den großen Grabhügel am Fuße des Glaubergs sind viele spannende Spuren der Kelten erhalten. Von ihnen berichten die Gästeführer*innen bei unserem neuen Rundgang. Kommen Sie mit auf Exkursion!

Der Glauberg zählt als Sitz keltischer Herrscher zu den bedeutendsten archäologischen Stätten der Kelten in Europa. Mit der Entdeckung des großen Grabhügels und der lebensgroßen Statue begann die Erfolgsgeschichte des Glaubergs. Niemand konnte sich damals vorstellen, dass man bei den Ausgrabungen auf zwei völlig ungestörte Gräber keltischer Herrscher stoßen würde. Beide enthielten 2400 Jahre alte, außergewöhnliche Beigaben wie reich verzierter Goldschmuck, Waffen und Bronzekannen. Das Grab des „Keltenfürsten vom Glauberg“ ist in der Fachwelt weltberühmt. Aber nicht nur das. Bei der Erforschung des Geländes entdeckte man ein weiteres unberührtes Grab eines Keltenkriegers und rätselhafte Wall-Graben-Anlagen. Dazu gehört auch die sogenannte „Prozessionsstraße“ am Grabhügel 1. Man vermutet, dass sie mit astronomischen Beobachtungen zur Keltenzeit in Zusammenhang steht.

Im Anschluss lohnt sich der Besuch der Ausstellung, wo die Originalfunde zu sehen sind. Und auf der großen Außenterrasse unseres Museumsbistros genießt man bei hausgemachtem Kuchen und regionalen Speisen die grandiose Aussicht.

Teilnehmerzahl: maximal 9 Personen

Dauer: 60 min

Kosten: 60 €. 1 € Rabatt auf den Eintrittspreis in das Museum.

Eine Anmeldung ist unter Tel. 06041-8233024 oder per E-Mail anfragen@keltenwelt-glauberg.de erforderlich.

Die Welt der Kelten am Glauberg – Neue Detailfotos zeigen grandioses Kunstschaffen

Fabelwesen, Pferde, Vögel, Raubtiere, geometrische und florale Muster – mit diesen Motiven sind die 2400 Jahre alten Grabfunde vom Glauberg reich verziert.

Der im Alter von 21 bis 28 Jahren verstorbene „Keltenfürst vom Glauberg“ war mit wertvollen Waffen und besonderem Schmuck ausgestattet. Sein 78 cm langes Eisenschwert steckt noch immer in einer bronzenen Schwertscheide, die mit feinsten Gravuren überzogen ist. Ihre goldfarbene Bronze und die runden Einlagen aus roter Koralle, importiert aus dem Mittelmeerraum, ergaben bestimmt ein auffallendes Farbspiel. Dieses Schwert war mit Sicherheit ein echter Hingucker. Wir zeigen hier erstmals zwei Detailfotos, die einen Eindruck von dieser hohen Handwerkskunst geben.

Ein solches Prunkschwert bei Ausgrabungen zu entdecken, ist ein echter Glücksfall für Archäologie und Kunstgeschichte. Man kann davon ausgehen, dass sich nur Mitglieder der keltischen Elite eine solche Ausstattung leisten konnten. Auch der 30-40 Jahre alte Mann aus Grab 2 hatte ein ebenso prächtig verziertes Schwert dabei. Beide Stücke sind im Original in unserem Museum zu sehen.

Alter Holzpavillon wird neue Info-Station am Glauberg

Endlich ist sie fertig! Die neue Station am KELTENWELT-PFAD gibt einen Überblick zur vielseitigen und spannenden Besiedlungsgeschichte des Glaubergs: Steinzeit, Kelten und Alamannen, Burg und Stadtgründung im Mittelalter. Neu ist auch das Geländemodell. Der mit tatkräftiger Unterstützung des Heimat- und Geschichtsvereins Glauburg e.V. und finanzieller Unterstützung unseres Fördervereins restaurierte alte Pavillon hat neben neuem Anstrich und Dach also vor allem eines bekommen: Inhalt! Viel Spaß beim Entdecken.
Und ein riesen Dankeschön an alle ehrenamtlichen Helfer!

Keltenwelt präsentiert Kooperationsprojekt

Seit dem Neustart am 12. Mai präsentiert die Keltenwelt auch wieder etwas „Neues vom Glauberg“. Zusammen mit Aktiven des Heimat- und Geschichtsvereins Glauburg und der Gesamtschule Konradsdorf führten Mitarbeiter der Keltenwelt am Glauberg im Sommer 2019 ein archäologisches Experiment durch. Dessen Ergebnisse werden nun in einer Sonderschau präsentiert. Anlässlich ihres ursprünglich geplanten Starts trafen sich am 3. Februar Vertreter der beteiligten Einrichtungen. Frau Dr. Rupp, Direktorin der Keltenwelt am Glauberg, dankte dabei besonders den aktiven Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Konradsdorf. Ergänzend erhielt die Schulleiterin Frau Bingel Gutscheine für alle Aktiven. Zusammen mit ihren Angehörigen sollen die Schülerinnen und Schüler die Früchte ihrer Arbeit zukünftig kostenlos betrachten können.

Ausgangspunkt des Experiments und der Ausstellung sind Lehmstücke, die während der Grabungskampagne 2018 auf dem Plateau des Glaubergs geborgen wurden. Nach Aussage von Experten stellen sie Überreste einer mittelalterlichen Dachdeckung dar. Eine Hypothese, die im Versuch überprüft wurde.

Die Sonderausstellung „Mission Lehmschindel – ein Experiment als schulisches Kooperationsprojekt“ kann bis zum Oktober 2020 von Dienstag bis Sonntag während der üblichen Öffnungszeiten besucht werden.

Das Foto wurde noch vor dem Coronavirus aufgenommen:
Tobias Stolte (Gesamtschule Konradsdorf)
Dr. Vera Rupp (Keltenwelt am Glauberg)
Gottfried Schmoranzer (Gesamtschule Konradsdorf)
Antje Salatzkat (Gesamtschule Konradsdorf)
Jan Görlach (Gesamtschule Konradsdorf)
Birgit Bingel (Gesamtschule Konradsdorf)
Thomas Lessig-Weller (Keltenwelt am Glauberg)
Werner Erk (Heimat- und Geschichtsvereins Glauburg)
Walter Gasche (Heimat- und Geschichtsvereins Glauburg)
Christoph Röder (Keltenwelt am Glauberg)
Holger Lux (Gesamtschule Konradsdorf)

Liebe Besucherinnen und Besucher,

das Museum und das Museumsbistro sind wieder geöffnet.
Der Museumsgarten und die Dachterrasse bleiben weiterhin geschlossen.

Unsere Ausstellung wird mit Umsetzung umfassender Hygiene- und Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus COVID-19 wieder geöffnet.

Bitte beachten Sie folgende Regeln:
• Mund-Nasen-Bedeckung ist im gesamten Gebäude Pflicht. Diese kann mitgebracht oder an der Kasse erworben werden. Ausgenommen sind Kinder unter 7 Jahren und Personen mit Atemwegserkrankungen.

• Halten Sie bitte die allgemeinen Hygiene- und Schutzmaßnahmen ein. Bitte nutzen Sie die Desinfektionsstationen und waschen Sie die Hände in den Toilettenbereichen. Bitte zuhause bleiben, wenn Sie sich krank fühlen.

• Ein Abstand von mindestens 1,50 Metern zu übrigen Besuchern*innen ist einzuhalten.

• Maximal 23 Besucher*innen dürfen sich zur gleichen Zeit in der Ausstellung aufhalten.

• Um Warteschlangen zu vermeiden, hinterlegen Sie bitte Ihre Handynummer an der Kasse. Wir kontaktieren Sie, wenn Platz in der Ausstellung ist.

• Gruppenbesuche sind ausgeschlossen; ausgenommen sind Familien und Personen in einem Haushalt.

• Veranstaltungen und Führungen finden bis auf Weiteres nicht statt.

Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich gerne im Vorfeld Ihres Besuchs an uns: 06041/82330-0 oder anfragen@keltenwelt-glauberg.de

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Das Team der Keltenwelt am Glauberg