Gold aus dem Mittelmeer-Gebiet für den Glauberger Keltenfürst?
Erste Ergebnisse aus internationalem Forschungsprojekt

„Woher kam eigentlich das Gold des Glauberger „Keltenfürsten“? Das ist nur eine der vielen noch offenen Fragen, die das Forschungszentrum am Glauberg beschäftigen. Es ist daher einer der Partner des vom Curt-Engelhorn-Zentrums Archäometrie in Mannheim, und des  Forschungsintistuts TRACES (CNRS), in Toulouse geleiteten internationalen Forschungsprojektes „Keltisches Gold – Goldschmiedearbeiten im westlichen Teil der Latène Kultur “.

Die ersten Ergebnisse der Untersuchungen sind schon sehr spannend, aber sie werfen auch neue Fragen auf. So konnte bei den Analysen des Goldes festgestellt werden, dass einer der beiden kleinen Ringchen (Ohrringe?) aus dem Glauberger „Fürstengrab“ aus Flussgold hergestellt war, der andere aber aus gereinigtem Gold, also einer Legierung, die deutlich weniger Silber enthält, als natürliches Flussgold.

Das allein ist schon eine spannende Erkenntnis, aber so richtig aufregend wird diese erst, wenn man weiß, dass die Technik zur Goldreinigung nach derzeitigem Wissen zur Zeit des Glauberger „Fürsten“ nördlich der Alpen noch nicht bekannt war – das Gold des zweiten Ringchens stammt also vermutlich aus dem Mittelmeergebiet!

Welche Beziehungen gab es wohl zwischen dem Glauberg und Italien? Wie kam das Gold von dort an den Rand der Wetterau? Hat es ein Wanderhandwerker mitgebracht, war es ein Gastgeschenk oder die Bezahlung für Güter, die vom Glauberg aus nach Süden gingen? Aber welche Güter könnten das gewesen sein? Und warum wurden beide Ringe nicht aus dem gleichen Material gemacht – war der zweite Ring der Ersatz für einen verloren gegangenen Ring, zu dessen Herstellung man ein anderes Goldstückchen verwendete, als für den ersten? Auch fast 25 Jahre nach der Auffindung des Grabes bleibt es immer noch spannend am Glauberg!

 

Wir möchten uns ganz herzlich beim Team des CELTIC GOLD – Projektes für die gute Zusammenarbeit bedanken und sind gespannt auf weitere Ergebnisse!“